Ein Tag hinter Gittern: Präventionsprojekt "Gefangene helfen Jugendlichen "
Nach dem großen Erfolg des Pilotprojekts im vergangenen Jahr unterstützt der Lions Club Dormagen mit Förderung durch die Marandi Stiftung erneut das Berufsbildungszentrum (BBZ) bei der Prävention von Gewalt und Kriminalität.
Das Projekt wird vom Verein “Gefangene helfen Jugendlichen Team NRW Mitte e. V.” durchgeführt und zielt darauf ab, gefährdete Jugendliche durch die Konfrontation mit dem Alltag im Gefängnis und den Lebensgeschichten der Inhaftierten von einer kriminellen Laufbahn abzubringen. Die Jugendlichen erfahren die negativen Auswirkungen von Gewalt und Kriminalität und lernen die schwerwiegenden Konsequenzen kennen, die eine kriminelle Laufbahn mit sich bringt.
Hier der Bericht des BBZ zum Tag hinter Gittern:
Ein eindrucksvoller Blick hinter Gefängnismauern – BBZ Dormagen zu Besuch in der JVA Gelsenkirchen
Noch vor Sonnenaufgang begann für zehn Schüler der einjährigen Berufsfachschule des BBZ Dormagen ein außergewöhnlicher Tag: Um 5 Uhr morgens trafen sie sich gemeinsam mit ihren Lehrern, Herrn Koppen und Herrn Reinartz, am Bahnhof Dormagen, um zur Justizvollzugsanstalt Gelsenkirchen aufzubrechen. Ziel war das Präventionsprojekt „Gefangene helfen Jugendlichen“, geleitet von Dirk Michgehl, welches für diesen Tag vom Lions Club Dormagen finanziell gefördert und unterstützt wurde.
Schon bei der Ankunft wurde deutlich, dass dieser Besuch nicht nur Einblicke, sondern auch bleibende Eindrücke hinterlassen würde. Nach einer Sicherheitskontrolle folgte eine ausführliche Rundführung durch die JVA. Die Gruppe lernte die verschiedenen Bereiche der Einrichtung kennen und erhielt einen realistischen Eindruck vom Alltag hinter Gittern – fernab gängiger Filmklischees.
Besonders spannend war das Kennenlernen des Tagesablaufs der Inhaftierten sowie die Einblicke in den anspruchsvollen Beruf der JVA-Beamtinnen und -Beamten. Die Schüler erfuhren, wie viel Verantwortung, Disziplin und Menschlichkeit dieser Beruf verlangt.
Ein Höhepunkt des Besuchs war die gemeinsame Gesprächsrunde mit mehreren Gefangenen und zwei Sozialarbeiterinnen der JVA. Offen und ehrlich berichteten die Inhaftierten von ihrem Leben, ihren Fehlern und den Konsequenzen, die daraus folgten. Für die Jugendlichen war dieses Gespräch nicht nur hochinteressant und lehrreich, sondern auch präventiv – eindringlich wurde deutlich, wie schnell falsche oder unbedachte Entscheidungen das ganze Leben verändern können. Im Anschluss folgte ein gemeinsames Mittagessen mit den Gefangenen. In lockerer Atmosphäre entstanden Gespräche auf Augenhöhe, die von Respekt, Neugier und einer überraschend positiven Stimmung geprägt waren. Am Ende des Tages waren sich alle einig: Diese Fahrt war ein voller Erfolg. Die Schüler kehrten beeindruckt, nachdenklich, aber auch dankbar für die gesammelten Erfahrungen nach Dormagen zurück. Der Besuch in der JVA Gelsenkirchen hat nicht nur spannende Einblicke ermöglicht, sondern auch Werte wie Verantwortung, Respekt und Bewusstsein für Konsequenzen gestärkt.
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